Website oder Social Media für kleine Unternehmen: Was lohnt sich?

Luisa Herrmann

Luisa Herrmann

10. September 2025

Viele kleinere Unternehmen stehen irgendwann vor der gleichen Frage: Reicht es, auf Social Media präsent zu sein, oder brauche ich zusätzlich eine Website? Oder wenn ich beides habe, was soll ich priorisieren? Auf den ersten Blick wirkt Social Media natürlich wie die einfachere Lösung. Ein Instagram-Account ist schnell erstellt, man braucht kein Budget für eine Agentur und kann sofort loslegen. Besonders bei jungen Unternehmen scheint es manchmal so, als würde eine Website erstmal gar nicht gebraucht.

In meiner täglichen Arbeit sehe ich aber immer wieder, dass der Fokus auf Social Media alleine nicht ausreicht. Unternehmen verschenken enormes Potenzial, wenn sie sich nur auf Plattformen verlassen, die ihnen nicht gehören. In diesem Beitrag erkläre ich, wo die Unterschiede zwischen Social Media und Website liegen, welche Vor- und Nachteile beide Kanäle haben, und warum die Kombination langfristig am meisten Sinn macht. Let’s go!

Warum Social Media so verlockend ist…

Social Media hat den einen entscheidenden Vorteil: Der Einstieg ist leicht und günstig. Jeder kann in wenigen Minuten ein Profil erstellen, ein Logo hochladen und die ersten Beiträge posten. Für viele kleine Unternehmen ist das ein attraktiver Weg, weil man ohne große Vorkenntnisse sofort loslegen kann.

Website vs Social Media für kleine Unternehmen

Mit Social Media hast du außerdem:

Den direkten Kontakt zu Kunden. Kommentare und Nachrichten kommen sofort und ohne Umwege an.

Gute Sichtbarkeit durch Algorithmen. Mit guten Inhalten lassen sich schnell viele Menschen erreichen, auch ohne große Reichweite.

Viel Flexibilität. Man kann sehr spontan reagieren, eine Aktion bewerben oder eine aktuelle Neuigkeit teilen und hat dabei wenig Aufwand.

Das klingt nach einem Traum für vielbeschäftigte Unternehmer und tatsächlich erleben viele Firmen anfangs auch schnelle Erfolge. Doch die Euphorie hält oft nicht lange. Reichweiten brechen ein, Posts werden plötzlich kaum noch gesehen und die mühsam aufgebauten Kontakte versanden. Hier zeigt sich die Schwäche von Social Media. 

Die Grenzen von Social Media

So hilfreich Social Media für Reichweite und Nähe ist, es hat auch einige Nachteile, die viele unterschätzen:

Du hast gar keine Kontrolle über die Regeln
Deine Sichtbarkeit hängt nämlich komplett vom Algorithmus ab. Ob dein Post von 500 oder 5.000 Menschen gesehen wird, entscheidest nicht du, sondern Insta, Facebook oder LinkedIn. Die Plattform kann jederzeit ändern, welche Inhalte bevorzugt ausgespielt werden.

    Kurzlebige Inhalte
    Ein frischer Post hat eine Lebensdauer von Stunden, vielleicht ein paar Tagen. Danach verschwindet er aber auch schnell im Archiv und bringt dir kaum noch etwas. Das bedeutet, dass du ständig frische Inhalte liefern musst, um überhaupt sichtbar zu bleiben. Das kostet dich Zeit und Ressourcen.

    Du bist abhängig von einer Plattform
    Dein Profil gehört nicht dir! Im schlimmsten Fall wird es sogar gesperrt oder die Plattform verliert mal wieder an Bedeutung. MySpace und StudiVZ zeigen, wie schnell das gehen kann.

      Social Media oder Website

      Praxisbeispiel:
      Ein Café, das ich begleitet habe, setzte ausschließlich auf Instagram. Anfangs lief es super und es gab viele Likes. Doch nach einer Algorithmus-Umstellung brach die Reichweite ein. Das Café hatte plötzlich keine Möglichkeit mehr, Stammkunden online zu erreichen. Erst durch eine kleine Website mit Öffnungszeiten, Speisekarte und Reservierungsfunktion wurde die Kundenkommunikation wieder stabil.

      Warum eine Website unverzichtbar ist

      Eine eigene Website ist mehr als eine Online-Visitenkarte. Sie ist deine digitale Basis, und sie ist unabhängig von Plattformen oder Trends. Und sie hat entscheidende Vorteile, die Social Media nie bieten kann.

      1. Du hast volle Kontrolle über deine Inhalte!

      Auf deiner Website bestimmst nur du, was sichtbar ist. Du kannst alle deine Texte, Fotos und Angebote so präsentieren, wie es für dein Unternehmen sinnvoll ist, ohne dass ein Algorithmus entscheidet, ob deine Inhalte überhaupt angezeigt werden. So kannst du auch Falschaussagen über dein Unternehmen entgegenwirken. Das ist der wichtigste Vorteil deiner eigenen Website.

      2. Langfristige Auffindbarkeit mit SEO

      Website-Inhalte verschwinden nicht nach ein paar Tagen. Ein Blogartikel, eine Leistungsseite oder eine Referenz kann über Jahre hinweg Besucher über Google bringen. Das ist nachhaltiger als ein Social-Media-Post, der dir nur ein paar Tage Reichweite bringt. Über die Zeit ist eine Website viel weniger Aufwand, als jede Woche oder täglich auf Social Media zu posten.

      3. Professionelle Außenwirkung

      Vor allem im B2B-Bereich ist eine Website ein Zeichen von Seriosität. Viele Kunden nehmen ein Unternehmen ohne Website gar nicht erst ernst. Sie erwarten, dass sie dort alle wichtigen Infos finden wie Öffnungszeiten, Leistungen und Kontaktmöglichkeiten. Eine Website macht dein Unternehmen professionell.

      Website für professionelle Außenwirkung

      4. Vertrauen schaffen

      Mit echten Fotos, Kundenstimmen und Referenzen wirkt eine Website viel persönlicher und glaubwürdiger als ein Instagram-Feed. Menschen möchten wissen, wer hinter einem Unternehmen steckt, bevor sie anfragen. Du kannst viel tiefgründigere Inhalte auf deine Website setzen, so dass sich Interessenten richtig über dich informieren können und dabei Vertrauen aufbauen.

      5. Du kannst deine Online-Reputation steuern

      Ein Punkt, der immer wichtiger wird! Suchmaschinen und KIs greifen auf öffentliche Informationen zurück, um ein Bild von deinem Unternehmen zu zeichnen. Wenn du keine eigene Website hast, überlässt du die Deutungshoheit anderen. Mit einer eigenen Website kannst du aktiv steuern, welche Informationen über dich verfügbar sind und damit auch, was KIs wie ChatGPT, Perplexity, Claude oder Gemini in Zukunft über dein Unternehmen ausgeben.

      Außerdem können die KIs dich und deine Informationen zitieren und Nutzer auf deine Website leiten.

      Website oder Social Media? Muss ich mich entscheiden?

      Viele Unternehmer denken in „entweder oder“. Dabei ist die Frage eigentlich falsch gestellt. Social Media und Website sind keine Konkurrenten, sondern zwei Kanäle mit unterschiedlichen Stärken.

      Social Media eignet sich für Nähe, Einblicke hinter die Kulissen und spontane Kommunikation. Es macht dein Unternehmen sichtbar und sympathisch.

      Die Website ist die Basis für Vertrauen, Professionalität und langfristige Auffindbarkeit. Sie bündelt Informationen, strukturiert Kundenanfragen und gehört dir ganz allein.

      Wenn beide Kanäle zusammenspielen, entsteht ein Kreislauf: Social Media sorgt für Aufmerksamkeit, die Website fängt diese Aufmerksamkeit auf und verwandelt sie in Anfragen oder Verkäufe.

      Meine Erfahrung aus der Praxis

      In Projekten mit kleinen Unternehmen sehe ich diesen Unterschied immer wieder. Firmen, die ausschließlich auf Social Media setzen, kämpfen nach ein bis zwei Jahren oft mit stagnierender Reichweite und wirken irgendwie unprofessionell. Firmen, die nur eine Website haben, aber keine sozialen Kanäle, wirken manchmal unsichtbar oder schwer zugänglich. Wenn man sich für eines entscheiden muss (aufgrund von Zeit oder Geld), würde ich mich immer für eine eigene Website entscheiden, über die ich die volle Kontrolle habe.

      Die besten Ergebnisse gibt es, wenn beides sinnvoll kombiniert wird: Social Media bringt die Reichweite, die Website sorgt für Vertrauen und Konversion. Ein gutes Beispiel ist ein Handwerksbetrieb, den ich betreue: Auf Social Media zeigt er Vorher-Nachher-Bilder, die Reichweite und Likes bringen. Aber die echten Anfragen landen fast ausschließlich über das Formular auf der Website.

      Und nochmal zusammengefasst…

      Social Media ist klar ein starkes Werkzeug, aber es ist kurzlebig und unsicher. Wer weiß, welche Plattformen in einem Jahr im Trend sind? Deine Website dagegen ist die stabile Basis, auf der du langfristig aufbauen kannst. Sie gehört dir, du hast die volle Kontrolle über Inhalte und kannst sogar steuern, wie Suchmaschinen und KIs dein Unternehmen darstellen.

      Die richtige Frage lautet also nicht: Website oder Social Media? Sondern: Wie ergänzen sich beide Kanäle, damit dein Unternehmen sichtbarer, professioneller und erfolgreicher wird?

      Wie machst du es aktuell? Setzt du stärker auf Social Media oder spielt deine Website schon die Hauptrolle? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

      Brauchst du Unterstützung bei deiner Website?

      Hast du Lust, über deine Website zu sprechen? Manchmal reicht schon ein kurzer Blick von außen, um zu sehen, wo Anfragen verloren gehen. Melde dich gerne, wenn du Unterstützung brauchst.

      Hat dir mein Beitrag geholfen?

      Durchschnittliche Bewertung: 5 / 5. Anzahl der Bewertungen: 4

      Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

      Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

      Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

      Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

      Beitrag teilen

      Das könnte dich auch interessieren:

      7 schöne Steuerberater Websites zur Inspiration + Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung
      Website oder Social Media für kleine Unternehmen: Was lohnt sich?
      Meine 10 besten WordPress Plugins 2025 + Bonus

      Was ist deine Meinung? Schreib gerne einen Kommentar!

      Kommentar absenden

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert