Juhu! Sie haben es geschafft, dass potenzielle Kunden durch interessant formulierte Meta Descriptions auf Ihre Seite gekommen sind. Das ist bereits die halbe Miete. Die andere halbe Miete ist es jedoch, die Besucher auf Ihrer Seite zu behalten und von Ihrem Angebot zu überzeugen. Schaffen Sie das nicht, hilft es auch nicht, dass Sie viel Traffic durch viele Besucher bekommen. Dann sollten Sie besser Ihre Bounce Rate verringern.
Wenn die Googlenutzer, die auf Ihre Seite kommen sie gleich wieder verlassen, spricht man im Online Marketing von einer hohen Bounce-Rate oder Absprungrate. Die Nutzer springen auf Ihre Seite – und gleich wieder ab, indem sie den „zurück“ Button klicken.
Dass dieses Verhalten schlecht für Ihr Geschäft ist, spricht für sich. Aber hat eine hohe Absprungrate auch Auswirkungen auf Ihre Google-Rankings?
Ja! Google möchte seinen Nutzern das bestmögliche Such- und Findeerlebnis bieten. Wenn Nutzer von einer Seite schnell wieder abspringen sind sie offenbar unzufrieden mit der Website, die Google ihnen angeboten hat. Das heißt im Umkehrschluss, dass Google keinen guten Job gemacht hat und die Nutzer unzufrieden mit Google sind. Da Googles Businessmodell darauf aufbaut, dass alle Internetnutzer Google verwenden, ist das natürlich ganz schön geschäftsschädigend.
Google merkt also, dass Besucher von Ihrer Website schnell wieder abspringen. Als Konsequenz wird es Ihre Website als weniger relevant einstufen und auf die hinteren Plätze verbannen. Es empfiehlt sich deshalb immer, auf eine niedrige Bounce-Rate zu achten.
Kommen wir nun zu den sieben Gründen, warum Nutzer Ihre Website gleich wieder verlassen könnten.
1. Es sind nicht genügend visuelle Inhalte auf der Website vorhanden
Seien wir doch ganz ehrlich: die allermeisten Leute, die eine Website besuchen, lesen nicht wirklich die Texte. Sie überfliegen den Content eines Artikels nur, um zu prüfen, ob sie die Informationen finden, die sie suchen. Man sagt, dass über 80 % aller Websitenutzer Inhalte nur überfliegen („Skimming“ auf Englisch).
Visuelle Inhalte wie Bilder oder Icons dienen nicht nur dazu, die Textinhalte auf der Seite aufzulockern. Sie zeigen dem Besucher außerdem, was auf der Website angeboten wird. Nutzer können so den Content einer Seite schnell überfliegen, und den Kontext dabei trotzdem erfassen.
Lösungsansatz: Achten Sie darauf, genügend (hochqualitative) Bilder auf Ihrer Website zu haben, die die Inhalte unterstreichen und hervorheben. Auch Icons helfen dabei gut. Halten Sie die Absätze kurz und verwenden Sie Überschriften, fettgedruckte Passagen und genügend Absätze. Super sind auch Videos, weil sie durch Ihre Dauer zum besonders langen Verweilen einladen.
2. Hohe Bounce Rate, weil Ihr Angebot nicht auf den ersten Blick klar ist
Der zweite Grund für eine zu hohe Absprungrate ist ganz einfach: Die Leute können nicht auf den ersten Blick erkennen, was Sie anbieten.
Das ist leider ein sehr verbreitetes Problem. Versetzen Sie sich in die Sicht Ihrer Kunden: Nur weil Sie Ihr Angebot oder Ihren Service und Ihre Branche ganz genau kennen, heißt das nicht, dass Ihre Kunden sich damit auskennen und sofort verstehen, worauf Sie hinauswollen.
Viele Websites legen den Fokus zu sehr auf Design oder lustige, unerwartete Überschriften. Die Nutzer werden dadurch oftmals allein gelassen, weil sie nicht verstehen, worum es auf dieser Seite geht und was sie hier geboten bekommen. Klar, gutes und interessantes Design ist toll. Aber es sollte niemals zulasten eindeutiger, klarer Hinweise sein, was Sie dem Kunden anbieten wollen!
Lösungsansatz: Schreiben Sie klare, eindeutige Überschriften, die exakt vermitteln, WAS Sie tun und WEM Sie helfen. Darunter fügen Sie als Unterüberschrift einen kurzen Einzeiler ein, WIE Sie helfen können.
3. Schlechtes oder altmodisches Design erhöht Ihre Bounce Rate
Schlechtes oder veraltetes Design kann ebenfalls dazu führen, dass Nutzer Ihre Seite gleich wieder verlassen wollen.
Ist Ihre Website bereits zehn Jahre alt, und in diesen zehn Jahren wurde nicht viel verändert? Dann können Sie davon ausgehen, dass Nutzer Ihr Unternehmen ebenfalls als altmodisch und veraltet wahrnehmen. Es ist wichtig, mit der Zeit zu gehen und als modernes Unternehmen wahrgenommen zu werden. Noch dazu ist eine altmodische Seite fast immer schlecht für SEO bzw. Ihre Google-Rankings.
Schlechtes Design trägt ebenso nicht gerade dazu bei, dass Nutzer, die auf Ihre Seite gelangen, zu Kunden werden. Viele Websitebetreiber verwenden z.B. schlechte Stockphotos, die künstlich wirken und sogar den Eindruck hinterlassen können, dass Sie kein echtes Unternehmen sind.
Ist Ihre Website für alle Geräte optimiert, also auch für Smartphones und Tablets? Google präferiert seit 2018 mobile-optimierte Seiten. Alle Seiten, die nicht responsive sind und sich nicht verschiedenen Bildschirmformaten anpassen können, haben es schwer.
Lösungsansatz: Sorgen Sie dafür, dass Sie gute Bilder von Ihren und Ihrem Unternehmen auf die Website stellen. Die Bilder sollten gute Qualität haben und nicht verschwommen sein. Verzichten Sie auf zu offensichtliche Stockphotos mit nicht existierenden Mitarbeitern. Es gibt genügend Stockphotos in guter Qualität.
Wenn Ihre Website nicht responsive und für Smartphones optimiert ist, wäre es am einfachsten, direkt eine neue Website erstellen zu lassen.
4. Die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website ist zu lang
Sicher kennen Sie das auch: Sie klicken auf einen Link, die Website beginnt zu laden. Sie lädt. Und lädt. Das Fenster bleibt weiß. Was tun Sie jetzt? Klar, Sie klicken auf den „zurück“ Button und verlassen die Website sofort wieder.
40 % der Nutzer verlassen eine Website sofort wieder, sofern sie nicht in unter drei Sekunden geladen ist. Das Kulanzfenster der meisten Menschen ist klein. Die Ladegeschwindigkeit oder der Pagespeed einer Website ist also ein entscheidender Faktor, ob die Absprungrate hoch oder niedrig ist.
Testen können Sie Ihren Pagespeed mit Hilfe verschiedener Tools. Ich empfehle GTMetrix https://gtmetrix.com/. Dort erhalten Sie eine Einordnung ihrer Ladegeschwindigkeit und gleich einige Verbesserungsvorschläge. Setzen Sie sie möglichst um, es lohnt sich. Wenn Sie es nicht alleine können, fragen Sie Ihren Webdesigner oder Entwickler.
Lösungsansatz: Mit Cachingtools- und Plugins, z.B. FastestCache für WordPress, werden Daten im Cache gespeichert und müssen so nicht bei jedem Ladevorgang neu abgerufen werden. Auch CSS und Js Dateien sollten minimiert werden, da sie die Ladezeit negativ beeinflussen. Außerdem sollten Sie darauf achten, alle Bilder im richtigen Format einzubinden. Bilder mit mehreren Megabyte brauchen natürlich länger, um geladen zu werden, als Bilder mit 100 Kilobyte. Skalieren Sie die Bilder vorher und verwenden Sie ein Plugin, um Bilder zu komprimieren, z.B. Smush für WordPress.
5. Sie verwenden zu viel Fachjargon in Ihren Texten und erhöhen damit die Absprungrate
Waren Sie schon einmal auf einer Website und haben nur Spanisch verstanden?
Viele Websitebetreiber machen den Fehler, dass sie davon ausgehen, alle anderen wären auf dem gleichen fachlichen Level wie sie. Deshalb stellen sie Inhalte auf ihre Website, die viel zu viele Fachwörter, Fremdwörter oder Behördensprech enthalten.
Versetzen Sie sich in Ihre Leser hinein: Sind alle Leser aus Ihrer Branche? Wahrscheinlich nicht. Also verwenden Sie eine Sprache, die jeder verstehen kann.
Ein bisschen Fachjargon hier und da macht nichts aus, denn es zeigt auch, dass Sie sich in Ihrem Thema auskennen und Experte sind. Aber übertreiben Sie es nicht. Achten Sie auch nicht zu sehr auf Grammatikregeln. Natürlich sollten Ihre Texte keine Rechtschreibfehler enthalten. Aber schreiben Sie vielmehr so, wie Sie sprechen würden. Nur so holen Sie Ihre Leser ab.
Lösungsansatz: Schreiben Sie auf Ihrer Webseite und in ihrem Blog so, wie Sie sprechen, um die Bounce Rate zu verringern. Verwenden Sie wenig Fachjargon. So fühlen sich Leser auf Ihrer Seite wohl und verweilen länger. Und Sie erzielen damit mehr Conversions.
6. Sie überfordern Ihre Besucher mit zu vielen Elementen
Viele Informationen sind gut, aber zu viele Möglichkeiten können die Besucher Ihrer Website schnell überfordern. Besonders auch zu grelle Farben, Pop-Ups, zu viele Animationen und allgemein ein unruhiges Bild führen dazu, dass die Bounce Rate steigt.
Setzen Sie daher eher auf ein minimalistischeres Design mit angenehmen Farben und nicht zu viel Unruhe.
Lösungsansatz: Nur die wichtigsten Informationen sollten auf der Startseite stehen. Der Fokus sollte darauf liegen, was potenzielle Kunden wirklich interessiert.
- Geben Sie einen kurzen Überblick darüber, was genau Sie anbieten
- Zeigen Sie die drei Hauptvorteile Ihres Angebots
- Listen Sie einige Eigenschaften Ihres Angebots auf
- Zeigen Sie ein paar Kundenempfehlungen oder Bewertungen
- Setzen Sie zum Schluss einen gut erkennbaren, herausstechenden Handlungsaufruf ein (Kontakt aufnehmen, Newsletter abonnieren, etc.)
Es ist wichtig, dass Sie hervorheben, was als nächstes zu tun ist. Grundsätzlich sollten Sie Besucher immer dahingehend leiten, dass Sie ihnen die nächste Handlung vorgeben. So muss nicht lange überlegt werden, was zu tun ist, was den meisten Menschen angenehm ist.
Nun wissen Sie, wie wichtig es ist, Ihre Bounce Rate gering zu halten. Wenn ich Ihnen dabei als Online Marketing Expertin helfen kann, kommen Sie doch auf mich zu!
0 Kommentare